Tschäggättä als Drei Eidgenossen
Otto Pfänder (1909-1994): Entwurf für Wandmalereien im Restaurant „Zur alten Post“ in Visp, Gouache und Bleistift auf Papier, um 1940.
Das für das „La Poste“ in Visp realisierte Wandbild vereinigt Motive, die für die damalige Zeit von hoher symbolischer Bedeutung sind. Auf der linken Seite erkennt man drei Tschäggättä, die – vor dem winterlichen Dorf Kippel stehend – in der Haltung der Drei Eidgenossen mit Weisswein anstossen. Die Szene rechts zeigt Schützen vor dem Dorfbild von Visp, denen eine Trachtenfrau aus der Zinnkanne Wein einschenkt.
Der aus Baden-Württemberg stammende Otto Pfänder kam um 1930 nach Brig, wo er sich verheiratete und niederliess. Trotz einer kunstgewerblichen Ausbildung arbeitete er als Flachmaler und betätigte sich lediglich nebenberuflich als Künstler. Pfänders Kunst war vor allem eine Gebrauchskunst. So schuf er – neben zahlreichen Gemälden klassischer Art – Andachtsbilder für Fronleichnamsaltäre oder Fastnachtsdekorationen für Restaurants. Von besonderer Qualität sind die Wandmalereien, die Otto Pfänder in den 1940er Jahren in den Personalrestaurants der Lonza AG in Visp und Gampel angefertigt hat und die teilweise noch erhalten sind.