Todesandenken
Todesandenken in Form eines zweiseitig bedruckten Bildchens. (Abbildung: Vorder- und Rückseite.) Das Erinnerungsbild gilt Zacharias Rieder aus Kippel, geboren am 21. Dezember 1870, tödlich verunfallt am 17. November 1907. Zacharias Rieder verunglückte bei der winterlichen Holzarbeit im Sumpfwald südlich von Kippel.
Das Bildchen zeigt die typischen Elemente eines Andenkenbildes, wie man es seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kennt: Name des Verstorbenen, Lebensdaten, Gebete für die verstorbene Person. Gebetsformeln wie „Mein Jesus, Barmherzigkeit!“ sind mit Anmerkungen versehen wie „100 Tage Abl.“. Hundert mal gesprochen, galt also dieses Kurzgebet als Ablass, der auch dem Verstorbenen zugute kommen sollte.
Die ovale Fotografie ist im vorliegenden Fall aufgeklebt. Die frühesten Bildchen mit Fotografien der Verstorbenen stammen aus der Zeit um 1900.
Die Rückseite zeigt eine Abbidung der Muttergottes mit flammendem, von sieben Schwertern durchbohrtem Herz als Zeichen des Schmerzes.
Die „Totenbildchen“ sind Bestandteil eines Trauerrituals, dessen zentrales Anliegen die Verbindung zwischen Lebenden und Toten bzw. zwischen Diesseits und Jenseits ist. Durch Bilder und andere Erinnerungszeichen, aber auch durch Gebete und Andachten sollen die Verstorbenen bei ihren Angehörigen präsent bleiben.