Schafhut-Tessel
Kehrstock zur Regelung der Schafhut des Dörfchens Weissenried, Blatten, datiert mit 1889. Das Tesselholz wurde von Max Gmür erworben und 1917 in seinem Standardwerk „Schweizerische Bauernmarken und Holzurkunden“ publiziert. Depositum der Gmürschen Familienstiftung Bern 1989.
Der 30 cm lange Holzstab enthält in eingekerbter Form die Familienzeichen (Holzzeichen) der Haushalte von Weissenried. Als Kehrtessel regelte er den Reihendienst beim kollektiv organisierten Hüten der Schafe. Dieses wurde im Turnus verrichtet, und zwar in der durch die Abfolge der Zeichen auf dem Stab vorgegebenen Reihenfolge. Gleiche Kehrtesseln gab es auch an andern Orten des Lötschentals. Neben der Viehhut regelten sie auch die Reihenfolge anderer Dienste wie Nachtwache im Dorf, Gemeinwerk, öffentliche Ämter usw.