Karl Anneler: Fastnachtsszene
Karl Anneler(1886-1957): Fastnachtszeit, Öl auf Leinwand, undatiert. Das Bild stellt eine Fastnachtsszene in Blatten dar.
Der Berner Kunstmaler Karl Anneler kommt 1907 erstmals ins Lötschental. Als Berggänger und Freilichtmaler bleibt er dem Tal zeit seines Lebens verbunden. Zu Annelers malerischen Hauptmotiven gehören Landschaften, figürliche Darstellungen, Porträts und Stillleben. Von herausragender Bedeutung fürs Lötschental sind die rund 200 Federzeichnungen fürs Buch «Lötschen», welches Karl Anneler zusammen mit seiner Schwester Hedwig herausgab.
Fastnacht und Tschäggättä sind sehr seltene Motive im Schaffen von Karl Anneler. Umso wertvoller ist das hier präsentierte Bild. Mit einer eigenwilligen Komposition und mit gekonnten Lichteffekten fängt es die fastnächtliche Nachmittagsstimmung in Blatten ein. Die drei Fastnachtsfiguren kommunizieren untereinander, ohne Publikum und ohne Schauabsicht. Ja, die Szene wirkt geradezu intim. Und sie dokumentiert Fastnachtsfiguren, die früher ganz selbstverständlich neben der Tschäggätta ihr Unwesen trieben: Ootschini oder Maschgini, verkleidet mit alten Trachtenteilen, Uniformröcken, Zylinderhüten…
Der Holzrahmen wurde vermutlich vom Künstler selbst angefertigt. Rückseitig hat dieser auch mit Bleistift den Bildtitel «Fasnachtszeit» notiert. Das Bild hing jahrzehntelang in der Wohnung von Rechtsanwalt Armin Riesen in Bern.