Liedflugblatt «Wilhelm Tell»
Liederheft «Ein schönes Lied Willhelm Tell. Wie ein löbliche Eidgnoβschaft entsprungen ist», 1728. Schenkung Jakob Bellwald, Kippel.
Das vermutlich in Einsiedeln gedruckte, fünf Seiten umfassende Heftchen gehört zu einer Sammlung von 41 sogenannten Liedflugschriften aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die sich in einem Schrank in einem alten Haus in Kippel befanden. Das Lied stellt Wilhelm Tell vor und endet mit den Worten: «Ein Urner hats erdichtet / zu Ehr dem Vatterland / sein End / Huld und Pflichte / hat ihn darzu ermahnt.»
Die 41 Liederblätter enthalten lediglich Texte ohne Melodie. Letztere wurde jeweils gängigen Melodien der jeweiligen Region angepasst, wie dies auch auf der Titelseite von «Wilhelm Tell» vermerkt ist: «Zu singen in seiner eignen Melodey». Erstaunlich ist, dass sich neben den vorwiegend «geistlichen» Liedtexten auch etliche weltliche Lieder befinden.
Die Mehrzahl der Lieder ist katholischen Ursprungs und stammt zum großen Teil aus den Druckorten Luzern, Solothurn, Einsiedeln, Zug und Sitten. Auch Augsburger Drucke kommen vor.