Weisses Alpenschaf
Weisses Alpenschaf aus der Zucht von Daniel Ritler, Blatten, präpariert von Hans-Rudolf Walliser, Brig. Beim präparierten Tier handelt es sich um ein 4-jähriges Muttertier.
Jahrhunderte lang prägte die Berglandwirtschaft Mensch und Landschaft des Lötschentals. Der Grossteil der Nutzfläche diente der Viehzucht. In seiner 1907 erschienenen Monografie über das Lötschental schreibt der Agronom Friedrich Gottlieb Stebler über die Schafhaltung im Lötschental:
„Neben dem Rind ist das Schaf das wichtigste Haustier. Auf den Lötscheralpen weiden im Sommer mehrere tausend Stück. Das Schaf allein ermöglicht es, die höchsten, rauesten Grashalden des Gebirges auszunützen. Gemeinsam werden sie im Frühjahr auf die Allmend und die Alpen getrieben und im Herbst erst, wenn es einschneit, im Stall gehalten. […] Das Lötscherschaf ist ein mittelgrosses, gehörntes Tier. Mastschafe liefern 50 bis 80 Pfund Fleisch. Die Wolle ist 10 bis 15 Zentimeterlang und wird von den Frauen zu Tuch verarbeitet. Jeder Bauer hält Schafe, darunter einige bis 35 Stück.“
Das gehörnte, schwarze Lötschentaler Schaf scheint der schweizerischen Landwirtschaftspolitik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Opfer gefallen zu sein. Immerhin wurden bei der Viehzählung 1920 noch 1439 Schafe dieser Rasse gezählt. Heute werden im Lötschental vor allem zwei Schafrassen gehalten: Das Weisse Alpenschaf und das Schwarznasenschaf.
2015
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