Objekt des Moanats August 2022
Milchtragbrente
Tuitäl aus dem Haus «zwischen den Wenden» am grossen Platz in Kippel (Wohnung Johann und Viktoria Murmann-Tannast), 1960er Jahre.
Das Traggefäss wurde – vermutlich zur Verbesserung des Tragkomforts – mit Klebepapier überzogen. Auf dem Deckel eingraviert: «Alluminio Bipi / Made in Italy / Modello Depositato». Das Gefäss wurde demnach in der Lombardei in Italien hergestellt. Ab den 1960er Jahren wurden die Milchtragbrenten aus Holz durch Geräte aus Metall ersetzt.
Traggefässe für die Milch wurden in der Regel von Frauen getragen. Diese waren für die Viehalpung und die Käsefabrikation zuständig und trugen die Milch für den täglichen Bedarf der im Dorf verbliebenen Familienmitglieder mit Tansen ins Tal. Im Winter wurde damit auch die Milch von den Aussenställen ins Dorf transportiert.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die hölzernen Traggefässe von Metallbehältern abgelöst. Und nach der Erschliessung der Alpsiedlungen durch Strassen wurden die Rücken-Transportgeräte von der Transportkanne abgelöst.