Schulzeugnis
Zeugnisbüchlein für die Primarschule von Johanna Kalbermatten, Jahrgang 1898, Blatten (nach der Heirat Johanna Ebener-Kalbermatten). Schenkung Philipp Kalbermatten, Blatten.
Das 28 Seiten umfassende Büchlein enthält die Schulnoten von Johanna Kalbermatten für das 4. – 8. Schuljahr. Die Noten wurden monatlich (November bis April) erteilt und sind jeweils von Lehrer Johann Murmann und Vater Ignaz Kalbermatten unterzeichnet. Diese Art Zeugnisbüchlein gab es erst ab 1908 (aufgrund des Schulgesetzes von 1907), weshalb die Seiten für die ersten vier Schuljahre keine Einträge zeigen.
Benotet wurden unter „Fleiss und Betragen“ Verhaltensweisen wie Pünktlichkeit, Reinlichkeit und Höflichkeit sowie – unter „Leistungen“ – die einzelnen Schulfächer. Ebenfalls vermerkt sind die „Schulversäumnisse“. Zudem finden sich die Anzahl Schüler und die Rangordnung aufgrund der Noten des betreffenden Schulkindes eingetragen.
Das öffentliche Schulwesen geht im Wallis auf ein Dekret des Jahres 1828 zurück. Dieses Dekret führt die allgemeine Schulpflicht ein und schafft die Grundlagen für die Ausbildung des Lehrpersonals. Die Umsetzung des Dekrets erfolgte allerdings nur sehr schleppend. Und lange Zeit blieben die Geistlichen die einzigen Lehrer.