Missale Romanum
Missale Romanum (Römisches Messbuch) von 1663 aus der Kühmatt-Kapelle, Blatten, ca.700 Seiten, ledergebunden, mit farbigen Lesebändern als Buchzeichen und Blattweisern aus Pergament, gedruckt in Lyon, Depositum Pfarrei Blatten.
Das Missale kam zusammen mit weiteren Messbüchern aus der Kühmatt-Kapelle ins Museum. Gedruckt wurde es im Jahr der Fertigstellung der Kapelle: 1663. Die weiteren Messbücher aus der Kapelle stammen aus den Jahren 1721, 1858, 1880, 1902 und 1925. Das heisst, dass in regelmässigen Abständen neue Messbücher angeschafft wurden, ohne dass die alten wegkamen. Zudem gab es in der Kapelle besondere Messbücher für Totenmessen, ein Rituale Romanum, ein Vesperale Romanum, ein Processionale Romanum usw. (Alle Bücher als Deposita im Museumsbestand.)
Das Buch beinhaltet in lateinischer Sprache die Messordnung sowie die Gebete und Gesänge, die vom Priester an den einzelnen Messen des liturgischen Jahres vorgetragen werden. Zudem beschreibt es die liturgischen Handlungen und enthält einen liturgischen Kalender. Die stets wiederkehrenden Gebete und Gottesdienstteile lauten: Introitus, Oratio, Graduale, Sequentia, Offertorium, Secreta, Communio, Postcommunio. Im Kapitel „Canon missae“, welches das Hochgebet der eucharistischen Liturgie enthält, sind sieben Blattweiser aus Pergament eingeklebt, die ein schnelles und sicheres Blättern der entsprechenden Seiten erlauben.
Das Missale Romanum ist das amtliche Messbuch der katholischen Kirche. Als verbindliches, einheitliches Regelwerk des römischen Ritus hat es in der Zeit zwischen dem Konzil von Trient und der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils nur unwesentliche Änderungen erfahren. Für diese Zeit (1570-1962) spricht man denn auch von der Tridentinischen Messe.