Milchtragbrente
Milchtanse, „Tuitäl“. Das geküferte Holzgefäss weist eine ovale, leicht konische Form auf, die Dauben werden von vier verschränkten Holzreifen zusammengehalten. Deckel und Tragriemen sind ebenfalls aus Holz.
Rückentraggefässe dieser Art kamen in verschiedenen Grössen vor. Getragen wurden sie im Lötschental vor allem von den Frauen bzw. den Sennerinnen. Diese waren für die Viehalpung und die Käsefabrikation zuständig und trugen die Milch für den täglichen Bedarf der im Dorf verbliebenen Familienmitglieder mit solchen Tansen ins Tal. Im Winter wurde damit auch die Milch von den Aussenställen ins Dorf transportiert.
Im schweizerischen Berggebiet wurden die hölzernen Traggefässe meist erst gegen die Mitte des 20. Jahrhunderts von Traggefässen aus Metall abgelöst. An vielen Orten verschwanden die Holzgefässe mit dem Aufkommen der Dorfsennereien. Oft hatten die Milchverbände den Gebrauch von hölzernen Traggefässen verboten. Und nach der Erschliessung der Alpsiedlungen durch Strassen wurden die Transportgeräte aus Holz von der Transportkanne abgelöst.