Einlegebildchen
Einlegebildchen, gestanzt, geprägt und goldverziert, in Medaillon Muttergottes von Einsiedeln aufgedruckt, darunter auf Kartusche Abbildung des Klosters Einsiedeln, auf der Rückseite Mariengebete, hergestellt beim Verlag Benziger in Einsiedeln, um 1900. Das Heiligenbildchen gehört zu einem Bestand von mehreren Hundert Einlegebildchen, die Jakob Bellwald, Kippel, dem Museum geschenkt hat.
Das kleine Andachtsbild findet seine Wurzeln im Spätmittelalter. Besonderer Beliebtheit erfreute es sich zur Zeit der Gegenreformation, als es von neuen Orden wie den Jesuiten und den Kapuzinern als Mittel der kirchlichen Erneuerungsbewegung eingesetzt wurde.
Die kleinformatigen Bildchen dienten als Einlage in Gebets- und Erbauungsbüchern. Der Gebrauchszusammenhang mit dem Mess- oder Gebetsbuch macht aus dem Einlegebild ein typisches Objekt der privaten Devotion.
Oft dienten die Bildchen auch als Wallfahrtsandenken. Zu Tausenden hergestellt, konnte das Gnadenbild des Wallfahrtsortes in Form kleiner Andachtsbilder unter die Gläubigen verteilt und nach Hause genommen werden. Die 1792 in Einsiedeln gegründete Verlagsanstalt Benziger & Co gehörte um 1900 zu den bedeutendsten „Bilderfabriken“ Europas.