Lederseil mit Seilholz
Transportseil aus Leder mit Bindekloben für den Transport von Heuballen (Burdi). Depositum Beat Kluser, Kippel.
Das Seilholz war in der früheren Landwirtschaft sehr verbreitet. Sie diente vor allem zum Verknoten und Festbinden des Seils für den Heutransport.
Das Seilholz war früher in ganz Europa in Gebrauch. Entsprechend kennt es eine Unmenge an Bezeichnungen. Im deutschen Sprachraum ist die Bindevorrichtung etwa bekannt unter Begriffen wie Verschlagholz, Spanner, Spöle oder Seilbindekloben. Im Lötschental nennt man die Bindevorrichtung an einem Seil Triägla, Mehrzahl Triäglä, im übrigen Oberwallis unter anderem Trieggie, Trieggia, Triegja, Triegla, Triegiu, Triegol, Triegul oder Triegil. Und im französischsprachigen Wallis lauten die geläufigsten Bezeichnungen Catelle und Trueille.
Unabdingbar war der Seilspanner beim Festbinden des Heuballens, genannt Burdi. Allein an diesem Arbeitsvorgang lässt sich die Komplexität der Triägla ablesen. Zuerst wird das Burdiseil auf dem Boden in einer geraden Linie ausgelegt und das Seilholz in die Erde gestossen. Dann wird das Heu mit dem Rechen zusammengenommen und auf das Burdiseil gelegt. In der Folge wird Wisch für Wisch aufeinander geschichtet. Hat der Heuballen die gewünschte Grösse bzw. Schwere erreicht, wird er mit dem Burdiseil gebunden. Dazu nimmt man das Seilende, zieht es durch die Öffnung des Seilholzes und festigt es mittels einer Schlinge um die Triegel-Spitze herum (Uberwupf).