Holzträgerkissen
Schulterkissen zum Holztragen aus dem Haushalt von Rudolf und Katharina Murmann-Ebener, Kippel. Schenkung Erbengemeinschaft Murmann-Ebener.
Das verhältnismässig grosse Kissen besteht aus Leinen, Stroh, Spreu und Schnüren und ist mit Leder an den Halsaussparungen und Verknüpfungen verstärkt. Es diente als Polsterung beim Tragen der grossen Holzbalken für den Bau von Alphütten.
Der Betrieb der Einzelsennerei bedingte den Bau zahlreicher Alphütten. Bei einem Neubau musste das Bauholz jeweils vom Wald zur Alp hochgetragen werden. Diese Arbeit erfolgte gemeinschaftlich. In der Regel beteiligten sich daran alle Männer von 16 bis 60, doch trugen oft auch Frauen mit. Kleinere Balken wurden von einer Person getragen, grössere zu zweit. Nach getaner Arbeit lud der Bauherr zum Fest mit Wein, Gesang und Ansprachen.
Als Zweitverwendung dienten die Trägerkissen den Tschäggättä als Puggl (hinter dem Kopf hoch aufragende Polsterung der Schulterpartie).