Holz im Gespräch
Im Rahmen seiner Sonderausstellung «Holz» lud das Museum zu einem Diskussionsabend. Der von Thomas Egger, Direktor SAB, moderierte Anlass vereinigte eine Palette von Leuten, die sich beruflich mit dem Thema Holz beschäftigen.
Nach einer Einführung von Kuratorin Rita Kalbermatten ging es gleich los. Hotelier Lukas Kalbermatten wies auf die wichtige touristische Funktion von einheimischem Holz hin: «Holz ist Authentizität.» Gleichzeitig gehe es um Nachhaltigkeit. Die lernende Schreinerin Fabienne Rieder bestätigte diese Sichtweise und betonte die Bedeutung von lokalen Aufträgen: «Jede Schreinerarbeit hat ihren eigenen Touch. Es ist doch schön, wenn Äste sichtbar werden. Warum muss immer alles perfekt sein?»
Hans Henzen vom Forstbetrieb Lötschental musste diese Aussagen relativieren: «Einen direkten Einfluss auf die Verwendung unseres Holzes haben wir nicht. Und unser Angebot ist zu klein für einen Grossauftrag.» Daniel Kämpfer von der kantonalen Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft verwies seinerseits auf die gesetzlichen Grundlagen, wonach der Kanton bei eigenen Projekten eigentlich einheimisches Holz berücksichtigen müsste. Doch bestünden in der Wertschöpfungskette Lücken, die er nicht zuletzt bei den Architekten ausmachte.
Moderator Thomas Egger wies noch auf weitere Fehlstellen in der «Kaskadennutzung» hin, was die Diskussion zusätzlich animierte. Und natürlich wurde damit auch die kantonale und eidgenössische Forstpolitik zum Thema: Mehr einheimisches Holz für die Verarbeitung zu gewinnen, wäre heute technisch möglich. Doch es fehlt an der finanziellen Unterstützung von Bund und Kanton.