Handschrift von Emil Nolde
Eintrag von Emil Nolde im Gästebuch des Hotels Nesthorn in Ried/Blatten, 1894. Depositum Erbengemeinschaft Theophil und Eusebia Schröter-Mooser.
Am 8. August 1894 trägt sich Emil Nolde mit seinem bürgerlichen Namen Emil Hansen im Gästebuch des Hotels Nesthorn in Ried ein (ganz oben). Nolde verbrachte den Sommer 1894 im Lötschental. Die meiste Zeit logierte er jedoch in der Pension Fafleralp.
Der deutsche Kunstmaler Emil Nolde (1867-1956) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des europäischen Expressionismus. Sein Aufenthalt 1894 im Lötschental wird zum Wendepunkt in seiner künstlerischen Laufbahn. Kommt ihm doch hier die Idee zur Erschaffung seiner berühmten Postkartenserie „Berggesichter“: „Als im Lötschental die Steine lebendig wurden, die Schnee- und Gletschermassen auch, als mir der Einfall kam, die grotesken Nordabhänge ins Märchenhafte übertragend als Bergriesen zu zeichnen, sowie auch den Mönch, die Jungfrau und den Eiger, wurde mir bewusst, dass ich auf unbetretenen Wegen mich befinde. Solches in dieser freien eigenen Laune hatte noch keiner gemalt oder gezeichnet. Ich wusste es, dass ich Künstler werde – und kein schlechter.“