Halstuch
Viereckiges Halstuch (Sidnlumpn), helle Seide broschiert und lanciert, Borte, um 1850, Lötschental. Das quadratische Tuch wurde über der Schulter ins Dreieck gelegt und gerollt, weshalb die Borte nur einen Teil des Tuchs einfasst, Sammlung Lötschentaler Museum.
Das Halstuch stellt seit dem frühen 18. Jahrhundert einen festen Bestandteil der weiblichen Kleidung im Wallis dar. Durch die Art des Tragens – locker um den Hals geschlagen, über der Brust gekreuzt, die Enden unter die Achseln gesteckt – wurde das Schultertuch zu einem regionalen Charakteristikum des Kleids der Walliser Frauen. Im frühen 19. Jahrhundert verschwindet es aus den Garderoben der Oberschicht und wird zum Bestandteil der bäuerlichen Tracht. Kein Halstuch getragen wird in Kombination mit dem Kopftuch oder mit einem Jackenkleid.