Eisenskulptur
Uli Wirz (*1943), Brig: „Harte Zeit“, Eisenskulptur, um 1985-90.
Beim Werk handelt es sich um eine Art „objet trouvé“, das durch den Künstler vor dem endgültigen Verschwinden gerettet wurde. Dieser sagt zu seinem Vorgehen: „Rostige Gerätschaften habe ich im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts im Wald, in verlassenen Gebieten und Gemäuern aufgegriffen: Zeugen aus Zeiten, wo menschliches Dasein entbehrungsreich, von Segen und Unbill der Natur bestimmt wurde. Von Schmieden gehämmert, durch Arbeit und Zeit geformt, sind diese Relikte erfüllt von Menschennähe.“
Ähnlich dem Museum verfolgt also der Künstler die Absicht, ein kulturelles Erbe weiter zu tragen und obsolet gewordene Alltagsobjekte in Erinnerungsträger umzuwandeln. Doch steckt im Werk auch die Idee der Wiederverwendung und der Verlängerung des Lebens: „Auf Reduktion bedachtes Kombinieren, Zusammenfügen der Fundstücke zu Gesichtern und Figuren ergibt neue Sinngebung. Die einst lebensbestimmenden Hilfsmittel wurden zu Vermittlern zeitloser Werte.“ Durch präzise Eingriffe deutet Wirz die Objekte um und überführt sie in die Sphäre der Kunst.