Steingefäss
Rundes Steingefäss mit zwei Menschenköpfen (Engelsköpfen?) und zwei gelochten Griffen, Höhe 18 cm, maximaler Durchmesser 32 cm, Herkunft Ferden. Schenkung Berthold Schrenk, Bern / Ferden.
Der Verwendungszweck dieses bemerkens-werten Steingefässes ist unklar. Handelt es sich um einen Mörser? Oder um ein Weihwassergefäss?
Art und Grösse des Gefässes lassen zudem die Vermutung zu, dass es sich um ein „Ewiges Licht“ aus einer Kirche oder Kapelle handelt. In Frage käme dabei am ehesten die Barbara-Kapelle in Ferden: Das 1675 gebaute Gotteshaus steht in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus, in dem das Steingefäss aufbewahrt wurde. In früherer Zeit spendeten die Gläubigen jeweils ganze Butterballen für das ewige Licht, was das Ausmass des Gefässinhalts erklären würde. Der Basler Forscher Leopold Rütimeyer erwähnt 1916 in einem Artikel eine Steinlampe aus Weissenried, Blatten mit dem gleichen Verwendungszweck: „Einzelne wenige Steinlampen werden aber doch noch heute gebraucht im Lötschental und zwar, was sehr bezeichnend ist, nur noch in Kapellen, so in Weissenried. Dabei ist jeder Haushalt verpflichtet, für je eine Woche die Butter für die Lampe zu liefern, die, wie man mir sagte, täglich einmal brennt, um den Rosenkranz zu beten.“ Solche Butterspenden sind auch etwa in der Chronik von Prior Johann Baptist Gibsten aus der Zeit um 1860 erwähnt: „Bey jeder Begräbnis wird von den Verwandten des Verstorbenen ein Ankenlicht gegeben der Kirche gehörend, desgleichen wird in der Karwoche Butter geopfert der Kirche, der früher für das ewige Licht gebraucht wurde.“