Chinigross
Chinigross der Familie Werlen-Blötzer, Ferden, 1970.
Chinigrosslinun ist im Lötschental der Name für das Dreikönigsbrauchtum. Dabei stellen Jugendliche mit reich geschmückten Holzpferden (Chinigrosslini) und einer Krone auf dem Kopf die drei Weisen dar. Zusammen mit den Gauklern (Goigglär) und den Sängern ziehen sie am Dreikönigsabend durchs Dorf.
Das Pferde-Gestell (Ggruppa), üblicherweise aus Holz, besteht im vorliegenden Fall aus Aluminium. Es wurde 1970 von Stefan Werlen in der Alusuisse in Steg für seine Söhne hergestellt und in Ferden von weiblichen Verwandten dekoriert. Stefan Werlen arbeitete 33 Jahre lang in der Alusuisse in Steg. Dieses in einem Weltkonzern hergestellte Brauchtumsrequisit wird so gleichzeitig zum Zeugen für die industrielle Entwicklung. Diese veränderte ab 1950 das Leben im Lötschental nachhaltig und machte sich auch im lokalen Brauchtum bemerkbar.