Neueingang – August 2011
Bankkarde
Bankkarde (Chaartschtuel = Kardstuhl) aus dem 1665 gebauten Meyerhaus am Kleinen Platz in Kippel. In Bank und Karden sind die Initialen B M und ein Hauszeichen eingebrannt.
Das Karden bzw. Auskämmen der Wolle erfolgte nach dem Waschen der Wolle. Dazu benutzte man entweder zwei Brettchen mit Handgriffen (Handkarden) oder aber eine Bank, auf der die eine Karde festgemacht war (Bankkarde). In unserem Fall ist das untere Brettchen zwischen zwei Holzwänden festgeklemmt. Die die nach aussen gewölbten Brettchen sind auf der Innenseite mit kleinen, gekrümmten Nägeln versehen. Durch das Ineinandergreifen der Zähne wird die darauf liegende Wolle ausgekämmt. Nach dem Kardvorgang ist die Wolle spinnbereit.
In ihrer 1940 erschienenen Arbeit über Spinnen und Weben im Wallis vertritt Annemarie Bodmer die Ansicht, dass für das allmähliche Verschwinden der Bankkarden die Doppelspurigkeit zwischen Bank- und Handkarden verantwortlich ist, „wobei dem handlicheren Werkzeug der Vorzug gegeben wird“.