Ansichtskarte
Ansichtskarte „Kinder aus dem Lötschental“, Fotografie von Joseph Werlen, Schwarzweiss-Druck. Die Karte wurde am 16. Oktober 1911 von Kippel an Mademoiselle Marcelle Bastide in Paris geschickt. Die Postwertzeichen (Briefmarke und Poststempel) sind vorne und hinten angebracht, Adresse und Grussbotschaft stehen auf der Rückseite.
Der Fotograf der Ansichtskarte, Josef Werlen (1872-1940), war zum Zeitpunkt der Aufnahme Prior in Kippel. Bei der fotografierten Gruppe handelt es sich um Kinder aus Ferden.
Die Karte stammt aus jener Epoche, da die Ansichtskarte ihre grösste Popularität erfuhr (1895-1914). Entscheidend beigetragen zu diesem Erfolg haben ein florierender Tourismus und das neue Verkehrsmittel Eisenbahn, aber auch neue Herstellungs- und Druckverfahren. Ihre Geburtsstunde erlebte die Postkarte um 1870. Anfänglich ausschliesslich für Korrespondenz bestimmt, wurde sie schon bald auch für Werbezwecke verwendet: Handelshäuser, aber auch Hotels begannen, sie mit Reklameaufdrucken und bald auch mit Illustrationen in Form von kleinen Vignetten zu versehen. Ab 1890 nimmt das Bild sukzessive immer mehr Raum ein, um gegen 1900 dem Text nur mehr ein kleines Feld zu überlassen. Die Rückseite bleibt bis um 1905 ausschliesslich Adresse und Frankatur vorbehalten. Dies ist bei der vorliegenden Karte nicht mehr der Fall: Sie ist rückseitig klar aufgeteilt in die beschriftetet Hälften „Correspondance – Mitteilungen“ und „Adresse – Indirizzo“.