Wiege
Wiege, Ried / Blatten, Holz, datiert 1821, Schenkung Isaline Gerhard, La Tour-de-Peilz.
Die ausschliesslich aus Holz hergestellte Wiege zeigt die klassische Form einer Kinderwiege. Die seitlichen Dübel dienten dem Festhalten der Wollbänder, mit denen das Kind festgebunden wurde. Die beiden Schmalseiten wiesen Inschriften in Kerbschnitt auf: Die eine Seite zeigt die Jahrzahl 1821, die andere das Christusmonogramm IHS, ein Kreuz und ein Herz sowie die beiden Vornamen MARTA und IOSEPH.
In der früheren Stube stand die Wiege oft gut erreichbar auf einer Truhe neben dem Elternbett. Als Matratze diente ein Strohsack.
Die Wiege wurde 1927 von Paul und Louise Gerhard – Merle-d’Aubigné während den Sommerferien der Familie im Lötschental erworben. Sie stammt aus dem Rubin-Haus in Ried, wo die Familie eine Ferienwohnung gemietet hatte.
Der Erwerb von Wiegen als eine Art Souvenir scheint in jener Zeit bei den Feriengästen beliebt gewesen zu sein. Jedenfalls schreibt Johann Siegen, Prior von Kippel, 1938: „Leider verschwinden heute immer mehr die Wiegen, die gerne von den Reisenden für Blumenständer gekauft werden.“