Volksschulblatt
„Katholisches Volksschulblatt. Organ für christliche Erziehung“, 12. Jahrgang, 1871. Die in Schwyz herausgegebene Zeitschrift erschien wöchentlich und richtete sich namentlich an Lehrpersonen. Die dem Museum von der Gemeinde Blatten übergebenen Nummern aus den 1870er Jahren sind jeweils jahrgangsweise gebunden.
Auf der ersten Seite der gebundenen Ausgabe von 1871 steht der handschriftliche Vermerk: „Der Schule von Blatten im Lötschthale, Bezirk Raron, von Pater Severin Kap. zu Handen des Schullehrers.“ Offenbar liessen die Kapuziner die einzelnen Zeitschriften jeweils am Ende eines Jahrgangs binden und verteilten sie an die Dorfschulen.
Das „Volksschulblatt“ umfasste pro Nummer in der Regel acht Seiten und beinhaltete neben Beiträgen zum Religionsunterricht und zur Allgemeinbildung auch Nachrichten aus aller Welt.
Um 1870 war Johann Baptist Gibsten Prior von Kippel und damit Pfarrer für das ganze Lötschental. Gibsten setzte bei der religiösen Erziehung stark auf neue Massenmedien wie Zeitschriften, Messbücher, Gesangsbücher usw. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte die Kirchenhierarchie ganz allgemein auf eine Vereinheitlichung und straffere Organisation des katholischen Glaubenslebens.