Trubhorn
Blashorn, hergestellt aus dem Horn eines Ziegenbocks, 25 cm Länge, Bockshorn für den Mundansatz an der Spitze abgesägt.
Das Hornsignal des Ziegenhirten forderte die Dorfleute frühmorgens auf, die Ziegen aus dem Stall zu lassen, damit sie der Hirt übernehmen konnte. Das Hüten der Ziegen wurde kollektiv betrieben und war in Form einer Kehrordnung organisiert. Dabei mussten die Ziegenhalter in einem Tagesturnus jeweils den oder die Hirten stellen.
Jakob Bellwald, in den frühen 1960er Jahren Geisshirt in Kippel, erinnert sich, dass er um 1960 rund 60 Ziegen aus dem Dorf getrieben hat, um 1965 waren es noch etwa 45. In der Regel waren am gleichen Tag zwei Hirten mit den Ziegen unterwegs. Das Trubhorn hatte gleichzeitig die Funktion einer Kehrtessel: Es blieb tagsüber im Dorf und wurde abends jener Familie übergeben, die anderntags den Hirten zu stellen hatte. Wer mehr als vier Ziegen hatte, kam pro Kehr zweimal an die Reihe.