Viehschelle
Kuhschelle (Triichla) mit Lederriemen, 19. Jahrhundert. Die Schelle trägt die Inschrift „François Oreiller à Bagnes en Valais“, wurde also in der Glockenschmiede Oreiller in Bagnes im Unterwallis hergestellt. Die Schelle wirkt relativ klein, stammt aber aus einer Zeit, da das Vieh noch wesentlich kleiner war.
Wegen ihrer guten Eigenschaften bezüglich Klang und Festigkeit genossen die Bagner Glocken im ganzen Wallis einen guten Ruf. Besonders gefragt, wenn auch relativ teuer waren dabei die Schellen aus der Schmiede der Familie Oreiller.
Die aus dem Aostatal stammende Familie Oreiller liess sich bereits im 17. Jahrhundert in Bagnes nieder. Ihre Glockenschmiede stand im Dorf Villette, Gemeinde Bagnes. Nachdem die Schmiede 1818 infolge des Abbruchs des Giétroz-Gletschers von der Dranse weggeschwemmt wurde, baute der junge François Oreiller die Schmiede wieder auf. Seine Nachkommen betrieben sie weiter. Als Fabrikationsort für Schellen wurde die Schmiede in den 1940er Jahren aufgegeben.
Die Werkstatt, ausgestattet mit Einrichtungen wie Hammerschmiede, Eisenschneidegeräte, Essen, Ambosse, Formen usw. für das Hämmern, Formen und Schweissen der Eisenbleche ist heute als Museum zu besichtigen.