Zettelbrett
Zettelbrett aus Hartholz, 51 cm lang, oben mit Kerbe verziert, Initialen IN eingekerbt, Herkunft Eisten / Blatten. Das Brett wurde dem Museum – zusammen mit einem Webstuhl und weiteren Objekten zur Wollverarbeitung – von der Forscherin Annemarie Egloff-Bodmer geschenkt.
Deren Ehemann Wilhelm Egloff war am Film Spinnen und Weben in Eisten im Lötschental beteiligt (1956) und schrieb die Broschüre Weben und Wirken im Lötschental (1976). Das Brett ist im Film zu sehen und auch in der Broschüre abgebildet.
Das Brett diente bei Vorbereitung des Zettels für den Webstuhl. Dabei wurden die Fäden der Wollknäuel durch die zehn Löcher gezogen, damit sie nicht durcheinander gerieten. Das Brett wurde jeweils von einer Person zwischen dem Zetteltrog mit den Knäueln und dem Zettelrahmen in der Hand gehalten.
Zweifellos handelt es sich ursprünglich um ein Schwingbrett (Flachsverarbeitung), das zu einem Zettelbrett umfunktioniert wurde. Die zehn Löcher wurden offensichtlich erst im Nachhinein ins Brett gebohrt. Überdies weisen die Bohrlöcher kaum Gebrauchsspuren auf, so dass zu vermuten ist, dass das Brett speziell für die dokumentarischen Aufnahmen von Annemarie und Wilhelm Egloff umgenutzt wurde.