Neueingang – November 2011
Nachbildung einer alten Maske
Maske, geschnitzt und bemalt von Dietrich Evers (1913-2009). Holz, Pelz, Drahtvorrichtung zum Aufhängen, Höhe 38 cm, Breite 15 cm, innen gehöhlt und beschriftet: „Roitscheggette Lötschental CH“ / „Dietrich Evers“. Schenkung Katherina Bachmann und Timm Evers.
Bei der Maske handelt es sich offensichtlich um die Nachbildung einer Maske, die um 1900 vom Lötschental in die Bestände des Museums der Kulturen in Basel gelangte. Eine farbige Abbildung jener Maske findet sich überdies in den 1916 und 1924 erschienenen Arbeiten von Leopold Rütimeyer zur „Ur-Ethnographie der Schweiz“.
Dietrich Evers studierte an der Leipziger Kunstakademie und arbeitete zuerst als Buchgrafiker. In der Folge widmete er sich Jahrzehnte lang der Experimentalarchäologie und der Erforschung von Felsbildern. Zusammen mit seiner Lebenspartnerin Anneliese Menger dokumentierte er mittels Frottagen Felszeichnungen auf der ganzen Welt, insbesondere in Skandinavien, im Alpenraum und an der Nordwestküste Nordamerikas. Neben zahlreichen anderen Publikationen erschien von ihm 1981 die Dokumentation „Felsbilder in den Alpen“.
Sein Interesse an vorgeschichtlicher Kunst und Technologie dürfte Dietrich Evers motiviert haben, eine alte Lötschentaler Maske nachzubilden. So rekonstruierte er für Museen zahlreiche auf Felsbildern dargestellte Gegenstände sowie ganze Boote und Häuser.