Versehgarnitur
Versehgarnitur aus Blatten, bestehend aus einem Tischtuch, einem Kreuz, zwei Kerzen mit Kerzenständern sowie zwei Schälchen für das Spenden der Sterbesakramente. Schenkung Lydia Kalbermatten-Bühler, Blatten.
Die Garnitur wurde bis 1978 von der Familie Kalbermatten in Blatten gebraucht. Versehgeräte fanden sich in zahlreichen Haushalten. War im Haus jemand krank oder lag im Sterben, wurde der Priester gerufen und die Versehgarnitur bereit gestellt. Kruzifix und Kerzen wurden zudem bei der Aufbahrung der Toten zu Hause aufgestellt.
Der plötzliche Tod, der einen Menschen unvorbereitet trifft, wurde vom gläubigen Menschen gefürchtet. Bevor der Mensch starb, musste er zur Sicherung des Seelenheils die Sterbesakramente empfangen. Die letzte Ölung sollte die Seele im Kampf gegen die Anfechtung des Bösen beschützen und von den Sünden reinigen. Wer die Sterbesakramente empfing, war sich eines guten Todes gewiss. Da man in der Regel zu Hause starb, war die Versehgarnitur zum Überreichen der Sterbesakramente ein wichtiges Haushaltsutensil. Die Sterbesakramente bestehen aus der Beichte, der Krankensalbung oder letzten Ölung und der Kommunion.