Objekt des Monats Juli 2025
Kinderwiege
Wiege, Ried / Blatten, datiert 1821, Schenkung Isaline Gerhard, La Tour-de-Peilz.
Die ausschliesslich aus Holz hergestellte Wiege zeigt die klassische Form einer Kinderwiege. Die seitlichen Dübel dienten dem Festhalten der Wollbänder, mit denen das Kind festgebunden wurde. Die beiden Schmalseiten weisen Inschriften in Kerbschnitt auf: Die eine Seite zeigt die Jahrzahl 1821, die andere das Christusmonogramm IHS, ein Kreuz und ein Herz sowie die beiden Vornamen MARTA und IOSEPH.
Die Wiege wurde 1927 von Paul und Louise Gerhard – Merle-d’Aubigné während den Sommerferien der Familie im Lötschental erworben. Sie stammt aus dem Rubin-Haus in Ried, wo die Familie eine Ferienwohnung gemietet hatte.
In der früheren Stube stand die Wiege oft gut erreichbar auf einer Truhe neben dem Elternbett. Als Matratze diente ein Strohsack. Auffallend ist der doppelte Schutz für das Kind in der Wiege: Einerseits der geistige Schutz mit dem Christusmonogramm. Und anderseits der materielle Schutz mit den seitlichen Holzzapfen zum Fixieren der Bänder. Diese Bänder garantierten, dass das Kind je nach Situation nicht aus der Wiege fiel. Diese Wiege steht also gleichsam für die frühkindliche Erfahrung von Geborgenheit und Sicherheit.