Objekt des Monats Juni 2025
Emil Schmid-Binz: Handkolorierte Glasplatte
Emil Schmid-Binz (1877-1938): Handkoloriertes Glasdiapositiv, nachträglich zu einem Rundbild gestaltet, um 1930, Schenkung Peter Schmid-Hartmann, Ossingen.
Das Bild entstand in Kippel. Die ältere Frau (rechts) trägt in ihrer Rückengabel Krautgewächse («Chrüttete»). Bei der sitzenden Frau könnte es sich um Margaretha Jaggy-Werlen (*1886) handeln, beim Mädchen in der Sommertracht um deren Tochter Angela Jaggy (*1921), die ihren jüngeren Bruder Hugo (*1928) in den Armen hält. Der Knabe trägt eine schön dekorierte schützende Fallkappe («Fallchappun»).
Emil Schmid-Binz, Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirche in Zürich, hielt sich um 1930 mehrmals im Lötschental auf und fotografierte. Die Aufnahmen dienten ihm zur Illustration von rund hundert Vorträgen, die er vorab in der Ostschweiz hielt. Neben ihrem historischen Wert kommt diesen Dias eine hohe ästhetische Qualität zu. Da die Farbfotografie damals noch in ihren Anfängen steckte, bearbeitete und kolorierte Emil Schmid-Binz seine Schwarzweiss-Glasplatten in minutiöser Kleinarbeit mit Pinsel und transparenten Lasurfarben.