Gebetsordnung für die Karwoche
Gebetsordnung für das Stundengebet, Kippel, 1940er Jahre. Schenkung Jakob Bellwald, Kippel.
Das Stundengebet als öffentliches, gemeinsames Beten in der Kirche wurde und wird in der katholischen Kirche vor allem in der Karwoche vor Ostern gepflegt, insbesondere in der Nacht vom Gründonnerstag zum Karfreitag. Es ist grundsätzlich so organisiert, dass der gesamte Tagesablauf inklusive die Nacht durch das Lob Gottes in Form von Reihengebeten geweiht ist. Im Stundengebet realisiert sich die Mahnung des heiligen Paulus an die Thessaloniker «Betet ohne Unterlass» (5.17).
Um den ununterbrochenen Gebetsablauf zu garantieren, wurden die Haushalte in einen Reihendienst eingeteilt, der mittels öffentlichem Anschlag bekannt gemacht wurde. Dabei wurden nicht die Familiennamen aufgeführt, sondern die Hauszeichen (Holzzeichen). Im vorliegenden Fall ging es um das Nachtgebet von 19 Uhr abends bis 4 Uhr in der Frühe. Je Gebetsreihe waren jeweils acht Haushalte eingeteilt.