Objekt des Monats – Dezember 2016
Breithaue
Breithaue von Oskar Ebener (1910-1999), Blatten, benutzt bis in die 1970er Jahre, Schenkung Rita Kalbermatten-Ebener, Blatten.
Das Umgraben des Ackers (ds Achrland hoiwun) erfolgte im Lötschental wie in weiten Teilen des Oberwallis jeweils mit der Breithaue (Hoiwa). Die strenge Arbeit wurde nach ganz bestimmten technischen und sozialen Regeln durchgeführt. Diese besteht vereinfacht gesagt darin, die obere Erdschicht zu wenden und so den Acker für den Getreide- und Kartoffelanbau vorzubereiten. In der Regel wird der Acker in zwei Durchgängen umgearbeitet. Zunächst wird im «ersten Streich» das Unkraut umgekehrt. Der «zweite Streich» gilt der Bearbeitung der unteren Hälfte der Erdschicht
Das Hauen gehörte im Lötschental während langer Zeit zu den Gemeinschaftsarbeiten und wurde fast ausschliesslich von Männern besorgt. Es gilt als eine der härtesten bäuerlichen Verrichtungen. Vor allem die ständigen Schwerpunktverlagerungen verursachten selbst bei geübten Hoiwärn eine starke Beanspruchung des Rückens, was oft Rückenschmerzen in der Kreuzgegend zur Folge hatte.