Kunstbuch
Øystein Aasan (Norwegen): Künstlerische Interpretation des Buchs «Lötschen» von Hedwig und Karl Anneler aus dem Jahr 1918, 2018/2019.
Ausgehend vom Buch Landes- und Volkskunde des Lötschentales von Hedwig und Karl Anneler aus dem Jahr 1918 hinterfragt die fiktive Figur einer Künstlerin-Ethnologin die Fähigkeit der Kulturwissenschaften und Museen, über präzise Methoden einen Bezug zur Vergangenheit herzustellen. Der oft beklagte Gedächtnisverlust der heutigen Gesellschaft wird durch die Figur der Künstlerin-Ethnologin illustriert. Dabei wird der Bruch mit der Vergangenheit durch einen Gedächtnisschwund dargestellt.
Der norwegische Künstler Øystein Aasan setzt diesen Gedächtnisschwund in Form eines Künstlerbuchs um. Die Erinnerung schwächt sich im Laufe der Zeit ab und wird blass. Auch museale Sammlungen und dokumentierende Techniken können den Gedächtnisschwund höchstens verzögern, jedoch nicht aufhalten. Die von Aasan gestalteten Seiten aus dem Anneler-Buch verblassen und überlagern sich anderen Inhalten des Buchs.