Gebetbuch für alte Leute
„Trost im Alter. Katholisches Gebetbuch für alte Leute“, herausgegeben 1894 in Einsiedeln. Schenkung Hedwig Ebener, Kippel.
Das 544 Seiten dicke Andachtsbuch gehörte 1918 Klara Bellwald in Ferden. Es enthält Gebete für Morgen- und Abendandachten, für Beichte, Messe, Kommunion und Vespern sowie für Kranke und Verstorbene. Um älteren Leuten das Lesen zu erleichtern, ist das Buch mit grossen Buchstaben gedruckt.
Die reichhaltigen Bücherbestände des Lötschentaler Museums machen deutlich, wie sehr das religiöse Leben im Lötschental seit der Barockzeit von der Schrift geprägt war: Von Gebets-, Andachts- und Erbauungsbüchern über Bibeln, Katechismen, Breviere, Messbücher, Heiligenlegenden und religiöse Lehrbücher bis zu theologischer Fachliteratur findet sich hier alles.
Am stärksten verbreitet waren die Gebets- und Andachtsbücher. Wie breitgefächert das Angebot für die Gläubigen im 19. Jahrhundert gewesen sein muss, illustriert eine Reklame der Buch- und Devotionalienhandlung Eberle, Kälin & Cie. in Einsiedeln, erschienen in dem von ihr herausgegebenen Neuen Einsiedler-Kalender des Jahres 1900. Angeboten wurden dort nicht weniger als 63 „empfehlenswerte Gebet- und Andachtsbücher für katholische Christen aller Stände“. Die Auflistung beginnt mit dem Vermerk „Alle Bücher sind mit der bischöflichen Approbation versehen“ und ist eingeteilt in die Kategorien „Gebetbüchlein für Kinder“, „Allgemeine Gebetbücher“, „Betrachtungsbücher“, „Marienbücher“, „Gebetbücher mit mittelgrossem Druck“ sowie „Gebetbücher mit ganz grossem Druck“. Der Verlag Benziger seinerseits bot bereits um 1860 im Bereich Andachtsbücher 200 Titel an.